Testbericht


Der glänzend weiss/lasurblaue Rahmen, abgesetzt mit blau/rot eloxierten Komponenten ist optisch der Hammer.
In der Hand, erster Eindruck: Der glänzend weisse Rahmen, abgesetzt in Lasurblau, gepaart mit blau/rot eloxierten Komponenten ist optisch der Hammer. Die blauen Hope Spider Scheiben, sowie die blauen Spank Felgen und die rot-eloxierten Pinion Deckel runden das harmonische Gesamtbild ab. Die Carbon Sitzstrebe: Ein optischer Leckerbissen.
Alutech Qualität, super Schweißnähte, gefräste Inlets,  große Lager
Die Verarbeitung: Natürlich in gewohnter Alutech Qualität, super Schweißnähte, gefräste Inlets, große Lager. Schön und sauber verarbeitet!
Die Talas 34 mit super softem Ansprechverhalten.
Die Federelemente: Der RockShox Vivid RC2 verrichtete seine Arbeit in Stahlfeder Manier. Feinfühlig im Ansprechverhalten, ausreichend Federweg immer effektiv genutzt. Die Talas 34 mit super softem Ansprechverhalten, ebenfalls ausreichend Federweg und in drei Stufen einstellbar. Hier braucht man nicht viel rumzufummeln.
Die Lenkzentrale des Fanes mit Drehgriff braucht nur eine kurze Eingewöhnungszeit.

Auf dem Trail

Der Fahreindruck: Auf den ersten Kilometern überzeugte das Pinion P18 Getriebe auf Anhieb. Zwar wusste ich nicht immer direkt in welchem Gang ich mich befand, aber das war völlig egal, ein kurzer Dreh und der passende Gang war blitzschnell gefunden. Der Drehgriff ist griffig, die Gangwechsel sind klar definiert. Eine kleine Eingewöhnungszeit vorausgesetzt und die Shifter sind so gut wie vergessen.
Das Pinion-Getriebe schaltet auch im Stand und ist angenehm leise.
Rauf und runter schalten nach Belieben, selbst mit etwas Druck auf dem Pedal, im Stand, am Anstieg, einfach immer wenn es nötig ist. Ein kleines Manko sei angemerkt: Nach dem Schaltvorgang tritt man gelegentlich ganz kurz minimal ins Leere, das ist laut Pinion konstruktionsbedingt, jedoch nach kurzer Gewöhnungszeit hat man sich dran gewöhnt.
Blick auf die hintere Bremsscheibe und Einfachritzel
Das Betriebsgeräusch ist angenehm leise und unaufdringlich. Extrem angenehm ist die fehlende Geräuschkulisse einer schlagenden Kette, wie bei der Kettenschaltung. Der vorne montierte Kettenspanner (per Federdruck einstellbar) verrichtet hier sehr gute Arbeit und die Kette schlägt so gut wie nicht an.
Optik und Funktion standen vor Gewicht! Obwohl mein Aufbau nicht das leichteste AM Bike darstellt, fiel mir das Gesamtgewicht von 15,1 kg eigentlich nur beim Tragen nach oben auf. Das für ein AM relativ hohe Gewicht passt zwar nicht ganz in das Bild eines echten AM Bikes, stört aber überhaupt nicht, da sich das Fanes AM Pinion mit dem super feinfühligen Ansprechverhalten des Hinterbaus in Verbindung mit dem zentralen Schwerpunkt viel leichter anfühlt,.
Blick auf den Carbon-Hinterbau

Beim Downhill

Dank des tiefen Schwerpunktes, der zentral verbauten P18 und dem optimal ausbalancierten Viergelenk Fanes AM - Hinterbau liegt das AM Pinion auch hier sehr gut auf der Strecke. Mit Vollgas über die Trails, die Fahreigenschaften waren grandios. Leichtes Heck, leichte Front, Gangwechsel mit Schallgeschwindigkeit. Klick, Klack, rauf , runter und sogar mehrere Gänge in einem gewechselt. Der Schalthebel wird zum Spielgerät. Keinen Umwerfer bedienen, Gangwechseln ohne nachzudenken. Die Übersetzung passte immer.
Hope Tech M4, super dosierbar, Druckpunkt stabil.

Im Steilhang

Spielerisch, sicher, wendig. Mehr ist nicht zu sagen. PASST! Nicht zuletzt unterstützt von der hervorragenden Bremse Hope Tech M4, super dosierbar, Druckpunkt stabil. Eine Hope eben!
die mögliche Gabelabsenkung der Talas 34.

Der Uphill

Die Pinion P 18 Übersetzung bietet 636 Prozent zwischen dem ersten und dem 18. Gang. Ein konkurenzloses Gangspektrum. Der Uphill gelingt selbst mit dem Gewicht von 15,1 kg fan(e)tastisch. Antriebsneutral zieht das Fanes den Berg rauf. Dabei benötigt man wirklich nur im extremsten Fall die mögliche Gabelabsenkung der Talas 34.

Fazit

Pluspunkte Minuspunkte

Schalten ohne Nachzudenken

Ca. 1,2 kg Mehrgewicht gegenüber einer Top-Kettenschaltung (XTR)

Kein Umwerfer, kein Schaltwerk

Konstruktionsbedingt (laut Pinion) in zwei Gängen ( 7 und 13) kein Schalten unter Last möglich.

Hervorragende Gewichtsverteilung

die kurzen Leertritte nach dem Gangwechsel sind etwas Gewöhnungsbedürftig

Lange Wartungsintervalle

Kurbelauswahl zurzeit nur 175 mm

Geringer Kettenverschleiss

 

Kritik

Probleme ergaben sich beim Verbau der hinteren Hope Tech M4 Spider - Bremsscheibe!
Da die Hope Bremsscheibe bedingt durch den Spider etwa 1-1,5 mm dicker aufbaut als herkömmliche Bremsscheiben, kommt es am Hinterbau zum Schleifen der Scheibe am Bremsaufnahme- Inlet, bzw. an der Carbonstrebe.

Abhilfe schafft hier eine U-Scheibe, ca. 1,5- 2,0 mm Stärke zwischen der Nabenendkappe und dem Inlet.
Da die Konstruktion der Inlets/ Carbonstrebe und die damit verbundene seitliche Toleranz so eng ist, führt es bei der Hope Spider Bremsscheibe zu diesem Problem. Schade, dass dieses Problem nicht abgeschafft wurde, da ich das bereits bei der Fanes Enduro gemeldet hatte.

Answer Carbon Lenker 780 mm, habe ich gewechselt, da er mir zu flach und auch zu breit war.
Nun ist ein Kodex Lenker verbaut, welchen ich auch auf dem Fanes Enduro fahre. Da passt die Geometrie und die Breite 750mm.

Kurbellänge 175 mm, werde ich sobald verfügbar auf 170 mm wechseln.

Die Drehgriffvariante funktioniert zwar einwandfrei, jedoch eine Trigger/Shifter Version wäre mir persönlich lieber.
Soll in Zukunft auf den Markt kommen.


August, 2013

© Klaus Raczek