Testbericht


Young Talent Tues DH ist ein sehr potenter Downhiller.
Auf dem Trail Das Tues hat, wie es sich für einen rassigen Downhiller gehört, nur ein Kettenblatt. Dadurch sollte man schon etwas trainiert sein, um es die Berge hoch zu bekommen, wenn man nicht an einem Bikepark wohnhaft ist. Es ist aber aufgrund des 38er Kettenblatts und des toll arbeitenden Hinterbaus durchaus möglich. Auf dem Trail, wenn die Federung zu arbeiten beginnt, fühlt man sich sanft eingebettet und die Federwegsressourcen scheinen schier unbegrenzt. Es ist unglaublich, wie handlich dieses Bike über Wurzeln und enge Kehren prescht. Sobald eine man eine leichte Bodenwelle passiert, ist nur ein ultrasensibler Impuls notwendig um sie als Transfer zu nutzen. Unglaublich!!! Nun ins krassere Gelände!
Der Hinterbau des Young Talent Tues DH arbeitet sehr sensibel.
Beim Downhill Es steht drauf, und es ist zu 100% drin: Downhill!!! Wer mit diesem Bike nicht zurecht kommt, der sollte die Sportart wechseln. Man brät einfach überall drüber! Sprünge macht es fast von allein, und sollte doch mal etwas nicht passen hat man noch den Wurfanker.

Die Avid Elixir CR bieten neben toller Einstellbarkeit und leichtem Gewicht mit ihren 203mm Bremsscheiben Bremspower pur! Der Vivid lässt sich gut einstellen, da die Zugstufe in 2 Abstufungen geregelt werden kann. Nur der Endregler wird durch den Rahmenbau so verdeckt, dass man mit nem Inbusschlüssel etwas fummeln muss. Ich habe stundenlang geschimpft;))) Spaß beiseite!

Die Alexrims sind auch besser als erwartet. Vielleicht nicht die leichtesten, aber ich habe sie in Port de Solleil nicht krum bekommen, und ich habe mir alle Mühe gegeben;) Lediglich die Speichen musste ich mal nachziehen, aber einen Schlag konnte ich nicht ausmachen. Die Kenda Nevegal wollte ich eigentlich direkt runterschmeißen, aber ich habe ihnen eine Chance gegeben. In der verbauten Sticky Variante konnte ich auch nicht wirklich schimpfen. Nur der Durchschlagschutz war quasi nicht gegeben. Dafür waren sie aber leicht.

Fazit
Ich bin das Bike jetzt schon ein gutes ¾ Jahr gefahren, und muss sagen, dass es jeden Euro wert ist.
Ich habe es hart rangenommen und es hat alles mitgemacht. Ich habe zwar im Internet einige Bilder von gebrochenen Kettenstreben gesehen, die Betroffenen haben aber immer über eine sehr kulante Abwicklung innerhalb einer Woche berichtet.

Bei dem 2010er Modell, dass ich ja fahre, ist mir nach der ersten Fahrt aufgefallen, dass die Zugverlegung nicht gut gelöst ist. Die Züge wurden bei jedem Einfedern gestaucht. Wie es so manchmal halt ist reift auch hier das Produkt beim Kunden.
So habe ich mir meine Gedanken gemacht und die Führung über das Unterrohr verlegt. Ausprobiert und mit Bildern zu Young Talent geschickt.
Die Jungs sind total froh gewesen, konstruktive Kritik zu bekommen, und wie ich bei den 2011er Modellen gesehen habe, wurde mein Vorschlag übernommen.
Als Dankeschön gab es ohne wenn und aber von dieser tollen Firma einen 2011er verstärkten Hinterbau, obwohl meiner noch nicht gebrochen war!

Ich bin der Meinung, dass eine Schmiede mit so einer tollen Firmenphilosophie echt unterstützt werden sollte, indem man ihre fantastischen Bikes kauft. Ich denke nicht, dass mir etwas vergleichbares bei Specialized, Cannondale, Scott usw. passiert wäre. Die hätten mir wahrscheinlich nur zurückgeschrieben, dass ich froh sein könne, ihren Firmennamen spazieren zu fahren.
Dieser Testbericht ist natürlich zu 100% subjektiv, deswegen kann ich nur jedem raten eine subjektive YoungTalent-Erfahrung zu machen!!!

Danke für´s Lesen.

Tommes Enduro