9. Tag - Qualifikationsrennen


Am Samstagmorgen ist es endlich so weit: das Qualifikationsrennen startet. Früh morgens um sechs kriechen wir aus unseren Betten und machen ein fast wortloses Frühstück. Man genehmigt sich noch eine Magnesiumtablette als Nachtisch und befüllt die Camelbaks mit Wasser. Dann geht’s hoch zur Gondelstation. An der Mittelstation steigen wir mit vielen anderen Bikern aus und machen uns über den Ziehweg hinauf und hinüber zur Station der Alpette, die uns dann hinauf zum Start bringt. Um die Uhrzeit ist es auf 2000 Meter Höhe noch recht frisch und daher kommt uns das Warmfahren auf dem Ziehweg recht gelegen.
Nachdem wir also wie die Ölsardinen in der Gondel verpackt zum Start gebracht worden sind, macht sich so langsam das Rennfieber breit. Die Stimmung ist angespannt und man versucht sich durch ein paar Späße locker zu machen. Gleichzeitig schaut man sich die Startvorbereitungen der anderen Biker an. Foto: Hoshi Yoshida / SRSUNTOUR Thorsten und ich starten in der „2.Welle“, also dem zweiten Qualifikationsrennen. Hier starten die Fahrer mit den Startnummern 200-400. Da wir die Nummern 334 und 336 haben, bedeutet das leider: das wir aus der zweitletzten Reihe starten. Also alles andere als optimale Voraussetzungen. Wir überlegen uns noch, wie wir wohl aus dem Startgetümmel möglichst unbeschadet herauskommen und gleichzeitig jede Menge Plätze gut machen können. Alle anderen Fahrer um uns scheinen dieselben Gedanken zu hegen...

Nun schauen wir der „1.Welle“ beim Start zu. Es ist immer wieder ein berauschendes Erlebnis: die Helikopter mit den Kamerateams kreisen über das Starterfeld, während aus den Lautsprechern die Erkennungsmelodie – soweit man von Melodie sprechen kann – der Avalanchetrophy: „El Ritmo Fatal“ plärrt. Dann schnellen die Startbänder hoch und die Horde Biker rast wie eine Bullenherde auf die erste Serpentine zu. Schon auf dem Weg dorthin beißen einige Fahrer in den steinigen Boden des Dome…..
Wir verfolgen noch ein wenig die Biker, bis wir uns auch in die Startaufstellung begeben müssen.

Nun ist die Anspannung nicht mehr wegzuspassen…. Es wird kaum ein Wort gesprochen und man versucht noch einmal die Muskulatur zu lockern. Dann der Befehl „5 Seconds till Start“. Und wärend die Lautsprecher noch einmal hysterisch „Alarma!“ rufen schnellen auch für uns die Startbänder hoch und wir setzen uns in Bewegung. Foto: Hoshi Yoshida / SRSUNTOUR

Fast hypnotisch suchen unsere Augen nach den besten Lücken, um Plätze gut zu machen, während schon die ersten Fahrer vor uns Stürzen und wir fast drüber fahren.

Irgendwie öffnen sich dann für uns einige recht gute Wege durchs Gemenge und Thorsten und ich können viele Plätze gut machen. Das macht Mut und wir geben Gas hinunter zum ersten Schneefeld, das wir auch recht flott queren. Dann geht es weiter durch die Geröllpassage hinunter zur Mittelstation. Foto: Hoshi Yoshida / SRSUNTOUR

Auf der Google-Map kann man - bis auf die letzten paar Kilometer - den Streckenverlauf der Qualifikationsstrecke sehen.

Megaqualifikation 2017 (42KB)
Opps! Hier sollte eigentlich ein Flash Video zu sehen sein!

Am Abend hatte ALLE einen Pflichttermin am Palais du Sport:
die Ergebnisse der Qualifikationläufe wurden veröffentlicht und man bekam seine Platzierung in der Mega mitgeteilt. Ein spannender Moment ... auf den wir alle hin gefiebert hatten!

Hier sehen wir, dass Thorsten die Bestzeit von uns mit 39 Minuten gefahren ist und somit im Feld der Mega-Promo startet, was ein ziemlicher Erfolg ist! Verena ist bei den Frauen mit einer Zeit von 48’50“ Minuten als 25. von 44 gestarteten Frauen ins Ziel gekommen. Das ist ebenfalls super für jemanden, der gerade sein allererstes Mountainbikerennen absolviert hat.
Stefan hatte nicht so viel Glück und landete genau dort wo keiner hin wollte – ins Feld der Namenlosen – dank einer Zeit von 47 Minuten und somit auf Platz 135 von 200 gestarteten. Den Sprung ins Promofeld hatte er somit knapp verpasst.
Dennoch kauft er sich für 5 Euro einen Chip mit dem man am Start und Ziel vom Megavalanche jeweils seine Zeit nehmen kann. Da kann man sehen, was eine falsch eingestellte Bremse anrichten kann. Tief enttäuscht mache er sich mit den Anderen auf den Heimweg. Jetzt kann nur noch der Vin Rouge helfen….und ne tolle Pasta Frosti!

Und so wurde dann erstmal mit Sekt angestoßen und bei einem leckeren Essen entspannt.