Vreniis Quali
Die ersten Tage war ich noch ruhig und gelassen… ab aufs Pony und den Jungs hinter her. Was hätte da schon schief gehen können? Ich war beeindruckt von den Trails und als es das erste Mal hoch zum Pic Blanc ging war ich hin und weg von der Höhe, dem Schnee und der Steilheit. Da soll man runter? WIE? Aber irgendwie ging es… ich habe im Verlauf der Tage immer wieder feststellen müssen, dass es irgendwie dann DOCH geht. Das Bike packt das… halt Dich fest und ab geht’s. Das Gefühl auf Schnee und Eis zu fahren ist unbeschreiblich. Der Wind und die Kälte haben das erste Erlebnis mit dem ersten Teilstück der Mega absolut gespenstisch und irreal gemacht. Man konnte sich nur schreiend verständigen und kam nur sehr, sehr langsam voran. Doch wieder mal haben wir zu dritt das Ganze bewältigt und heute noch kriege ich eine Gänsehaut wenn ich zurück blicke. Die Nächte wurden für uns alle mehr und mehr unruhiger und die Pisten der Mega füllten sich so nach und nach mit anderen, verrückten Bikern. So bald ich ein Mädel auf einem Bike erblickte blieb ich wie angewurzelt stehen, und versuchte ihre Fahrtechnik zu analysieren… was kann sie, was nicht? Stellt sie sich manchmal auch so an wie ich? Diese Gedanken schienen mich verrückt zu machen.

Geschlafen habe ich in dieser Nacht nur wenig.
Die Jungs mussten früher raus als ich und somit habe ich die Beiden zur Gondel gefahren und bin danach noch mal ab in unser Haus um vor allem dem Trubel zu entkommen und mich nicht all zu verrückt zu machen. Dort habe ich dann ROAM eingelegt und mich inspirieren lassen… das war der perfekte Einstieg zur Quali! Nach fünf bis zehnmal Klogang ging es dann auch für mich los.
Und da standen sie nun fast alle… die Mädels. So viele sind es ja nun nicht gewesen. 40 insgesamt. Aber so viele Mädels mit einem Big Bike auf EINEM HAUFEN hatte ICH noch nie gesehen. Der Verbinder zur zweiten Gondel musste wieder bewältigt werden und ich hatte das Riesen-Glück Thorsten und Stefan anfeuern zu können! Die beiden waren gut unterwegs. Also würde es auch für mich gut laufen.

Unter diesem Helm nimmt man sich und seine Umgebung ganz anders war. Man hört sich lauter atmen, man hört eigentlich nur sich und nichts anderes. Man ist wie in einem Tunnel gefangen und bekommt auch diesen Tunnelblick. Die 2 bis 5 Meter vor Dir… da geht’s runter, da geht’s rum, Vorsicht da ist was, pass auf, da kommt was… zack, zack, zack. Und tatsächlich hat's bei meinem Bike auch ZACK gemacht und mein Schaltzug war gerissen. Wieso? Was weiß ich… ich weiß nur, dass ich auf einmal einen Singlespeeder unterm Hinter kleben hatte. Na toll. Doch die Zeit zu denken bleibt einem ja nicht. Keine Schaltung? Gut… dann eben ohne. Und zack geht’s weiter.

